Streifzüge durch 1000 Jahre Schladter Dorfgeschichte
1392
1595
1638
1696
1793
1811
Das Wappen der Gemeinde Schladt symbolisiert die jahrhundertelange Zugehörigkeit zu der Herrschaft des Klosters Echternach (Lilie im rechten Feld) und bis zum Ende der Feudalzeit zur Grafschaft Manderscheid (Roter Sparrenbalken in Gold im linken Feld) . Die gekreuzten Kerzen in der eingebogenen Spitze stehen für den Kirchenpatron St. Blasius (Capella Sancti Blasii )
Vor mehr als 1000 Jahren
Nach mündlichen Überlieferungen und Funden von Resten eines keltischen Heiligtums bei Restaurierung der Schladter Kirche 1926 kann von einer Siedlung in vorrömischer Zeit ausgegangen werden. Später wird auch Schladt Teil der Schenkung „Öfflingen“ gewesen sein, die Karl der Große 785 dem Kloster Echternach bestätigte.
ca. 1050 : Schladt erfährt erste schriftliche Erwähnung
Im Einkünfteverzeichnis des Klosters Echternach aus der Amtszeit des Abtes Reginbert (1051 – 1081 ) wird Schladt wie auch die Orte Laufeld und Eckfeld erwähnt. Die Schladter mussten zusammen mit den Bewohnern von Gladbach jährlich jeweils für 1 Woche für den gesamten Bedarf des Klosters an Lebensmitteln und Diensten sorgen. Darüber hinaus mussten sie jährlich 2 Schweine ans Kloster Echternach liefern und an 2 weiteren Tagen Arbeiten für die Mönche verrichten.
Auf dem Weg zur Grafschaft Manderscheid
1179 Der Trierer Erzbischof Arnold erwirbt vom Kloster Echternach einen Teil der Schenkung Ufflingen (u.a. Niederöfflingen, Gipperath) gegen Wegfall bisheriger Zölle und Dienste.
Die Kirche von Laufeld mit dem Patrozinium des Hl. Willibrord ( 1148 erstmalig urkundlich erwähnt) wurde als Echternacher Eigenkirche zum Mittelpunkt der neuen Pfarrei , deren Gebiet identisch war mit der späteren Grafschaft Manderscheid.
1344 König Johann von Böhmen und Luxemburg erhält vom Kloster Echternach im Austausch den „Hof Laufeld“ , der das Gebiet der späteren Grafschaft Manderscheid umfasst. Die Belehnung erfolgte weiter an Wilhelm von Manderscheid.
Leibeigene der Grafen von Manderscheid
1392 Im ältesten erhaltenen Abgabeverzeichnis der Grafschaft Manderscheid werden 3 Schladter Bewohner genannt : henken lodewichs Soyn (Sohn) ; Tielmann ; peyel : die ersten beiden haben je 6 Gulden , letzterer 2 Gulden zu entrichten.
Im Rahmen der zu dieser Zeit in der Grafschaft geltenden Stockgutverfassung waren die Bauern Leibeigene , die gegen Abgaben und Frondienste den Hof selbständig bewirtschaften konnten.
1395 Henckin Lodewichs soyn, Tielman Hermans soyn und Henken Peyil hatten sich aus der Grafschaft abgesetzt und wurden wieder eingefangen. Wenn sie wieder ausrücken würden, müssten Bürgen für Peyil 50 , für die beiden anderen jeweils 200 schwere Mainzer Gulden bezahlen. (HvCA Dülmen, Abt. 3, Nr.3 fol 143 v – 144 v )
Während im benachbarten Trierer Kurstaat ( u.a. in Gipperath und Großlittgen) keine Leibeigenschaft bestand, war es den Schladtern, die z.B. nicht als Stockguterben bestimmt waren, verwehrt , das Dorf ohne Erlaubnis des Grafen dauerhaft zu verlassen.
1425 Am 18.April, dem Mittwoch nach Ostern, wird das jährliche "gedinge", der Gerichtstermin der Manderscheider Grafen in Schladt abgehalten. Darüber erfahren wir eine Auflistung der "ererbten" Stockgüter :
Wise hengin unde peter hant Fughen Erbe, Geilmanns Erbe, Nurreberghes Erbe und Schultheissen Erbe
Wise hengin der hat Bütgens Erbe und sin eygen Erbe
Thylmann hat Holwecken Erbe und Sin Erbe
Peygels Erbe unde
Koengens Hoff (HvCA Dülmen, Abt. 3, Nr.3 fol 21 )
Offensichtlich hat im Laufe des 15.Jahrhunderts eine Reduzierung der ursprünglichen 10 Güter auf nunmehr leistungsfähigere 5 Stockgüter stattgefunden.
1475 : Ersterwähnung der Schladter Blasiuskapelle
Im Visitationsprotokoll von 1475 werden neben der Pfarrkirche Laufeld 2 Kapellen erwähnt , die ohne namentliche Nennung in Schladt und Eckfeld festzumachen sind. Ab 1462 übten die Manderscheider Grafen in der Pfarrei Laufeld das Patronatsrecht aus. Deshalb ist die Erbauung der ersten Blasiuskapelle zwischen 1462 und 1475 wahrscheinlich. "Nach der Überlieferung sollen an der Stelle der neu errichteten Kirche sich Reste von einer keltischen Kultstätte befunden haben. Hier sind auch bei Ausgrabungen mehrere römische Münzen gefunden worden, die mit solchen aus Wallscheid nach Oberemmel gekommen sind.“ Dr.Willibrord Weins Manderscheid , Wittlich 1926
Am Deckengewölbe des älteren westlichen Kapellenteils ist das Manderscheider Stammwappen aus der Zeit Dietrich III (1457 - 1488 ) angebracht.
1511 und 1513 Glocken für St. Blasius
In diesen beiden Jahren werden die heute noch vertrauten Schladter Kirchenglocken gegossen und gewiehen. In gotischer Schrift ist zu lesen :
„IHESUS HEISSEN ICH, IN GODES EIR LUDEN ICH, HEINRICH VAN PRUM GOSS MICH, LUCAS MARCUS MATHEUS IOHANNES XVcXI.“ (1511)
„SINT BARBEL HEISSEN ICH, HANS VON BREISICH UNDT DEDERICH VAN PRUM GOSSEN MICH MVcXIII“ (1513)
1578 Eine erste gestiftete Wochenmesse in Schladt ist für das Jahr 1578 im Lagerbuch der Pfarrei vermerkt ; der Pfarrer von Laufeld feiert mit den Gläubigen aus Schladt einmal wöchentlich die Hl. Messe.
1478 : Bauern, Schmied und Müller
In einem Abgabenverzeichnis der Grafschaft Manderscheid erscheinen 8 Stockbauern, darunter Thonys (Thenes) , Jacob Tholen Johans Son (Thulen ) sowie der SMYDE (Schmied) und der MULNER (Müller)
Erste urkundliche Erwähnung der gräflichen Schladter Mühle
1560
Die verordnete Reformation
Die Pfarrei Laufeld tritt unter dem Grafen und Patronatsherren Dietrich VI von Manderscheid-Schleiden für den Zeitraum von 30 Jahren zur Reformation über. So schreibt der lutherische Pfarrer von Laufeld Christian Stadtfeld 1578 :“ Hier wurde früher Messe gemacht, dermalen aber nur gesungen und gepredigt."
Slath auf Mercators Kartenwerk
Kriegsspuren
Doch bald bricht ein Jahrhundert voller kriegerischer Verwüstungen, Morden und Brandschatzen an, beginnend mit dem 30jährigen Krieg (1618 -1648),der auch in Schladt seine Spuren hinterlassen hat.
Bei Restaurierungsarbeiten an der Schladter Kirche fand man 1926 Schwedengräber und eine Lanzenspitze , die Kampfhandlungen im Dorfbereich während des 30jährigen Krieges belegen.
So könnte auch die Errichtung eines Schaftkreuzes , das der Müller von Schladt 1632 stiftete , ein Ausdruck eines Gelübdes sein , da sein Hof und die Mühle nicht unter die Räder der Landsknechte gerieten.
Das Kreuz, das zu den ältesten seiner Art in der weiteren Region zählt steht heute auf dem Laufelder Friedhof , ehemals auf dem „Pfarrfriedhof“.
Unterm Sonnenkönig
Kaum hatte sich das Land nach dem Friedensschluss von Münster 1648 wirtschaftlich zu erholen begonnen als die Trierer und Luxemburger Herrschaftsgebiete durch die Expansionskriege des französischen Königs Ludwig XIV. in Mitleidenschaft gezogen wurden. Während Trier 1673 von französischen Truppen eingenommen wurde , floh „der Schäfer Johannes Bergsweiler aus Altrich wegen der Kriegsgefahr im Tal für 8 Tage mit seiner Herde nach Schladt“, um dank der abseitigen Lage hier Schutz zu suchen. Hier im „Luxemburgischen“ als Teil der spanischen Niederlande waren über längere Zeit „10 spanische Reiter logiert“ .
Infolge des Reunionskrieges von 1683/84 konnte der Sonnenkönig das gesamte Herzogtum Luxemburg für einen Zeitraum von 13 Jahren unter französische Herrschaft bringen und damit wurden auch die Schladter zu seinen Untertanen.
Schon 1686 erschienen die französischen Verwaltungsbeauftragten in der Grafschaft, um eine umfassende statistische Erhebung durchzuführen, die auch die 8 Schladter Stockgüter nach Personen , Besitz und Bewirtschaftung erfasste
7 Stockgüter und Müllers "Thelengütchen"
Die 8 Stockgüter um 1700 blieben bis zum Ende der Grafenzeit unverändert bestehen, ihre Namen haben sich bis in unsere Tage weitgehend erhalten.
Heuarts Jacob (Petersch / Pötsch) / Thielen Theiss (Mielisch)
Webers Hans (Webisch) / Scheffers Hans Matheis (Schiewisch /Peschens)
Thines Simon (Thenes) / Stevens Peter (Stäwes)
Tholen Theiss (Thulen) / Der Müller zu Schlatt (de Miel) mit dem "Thelen Gütgen so zum Müllen gehörig"
Vom Bauernhof an den Altar
Philippus Creutz aus Thulen, von 1710 bis 1734 Pfarrer in Laufeld und Johann Theodor Metzen aus Thenes, 1710 bis 1723 Pastor in Großlittgen, erhalten nach einem erfolgreichen Theologiestudium in Trier die Priesterweihe .
Es bleibt ein Rätsel -Wie konnten gegen Ende des 17.Jahrhunderts zwei Schladter Jungen aus alteingesessenen Bauernfamilien den Zugang zu höherer Bildung erreichen und einmalig in der Dorfgeschichte hier Primiz feiern ? Der gelegentliche Besuch der Pfarrschule in Laufeld war keine gute Vorraussetzung - aber vielleicht war es den eifrigen Trierer Jesuitenpatern als Träger der "Gegenreformation" zu verdanken, priesterlichen Nachwuchs aus den Reihen der Landbevölkerung zu gewinnen, die die Sprache der Gläubigen beherrschten und ihre Herzen erreichten.
1716 Erweiterung und Ausstattung der Dorfkirche Schladt ( Capella St. Blasii )
Fernab der Laufelder Pfarrkirche war es den Schladtern seit jeher ein besonderes Anliegen ihre „Capella Sancti Blasii“ als ihre „Kirch“ zu erweitern und festlich auszuschmücken . Nach der wirtschaftlichen Erholung um 1700 und bei gefüllter Kapellenkasse konnte 1716 die Erweiterung um einen Chorbau sowie die barocke Ausstattung mit einem prächtigen Hochaltar und zwei Seitenaltären abgeschlossen werden.
Wappen des Patronatsherren Graf Karl Franz Ludwig zu Manderscheid-KaylFalkenstein (1686 -1721) am Chorgewölbe
Einige Jahrzehnte später konnte der Innenausbau der Kirche durch eine Kanzel von regelmäßigem Rokokowerk und einem schweren Schalldeckel mit Giebeldekorationen über den Seiten abgeschlossen werden.
Die Loyalität bröckelt – Das Ende der Grafenherrschaft
1769 Verweigerung der Wachdienste auf der Manderscheider Burg, „da diese nicht bewohnt sei“ – Erklärung der Schladter Stockbauern durch den Pantenburger Schöffen Johann Thulen (HvCA Dülmen, Abt. 6, Nr.14)
1780 Unruhe im gräflichen Land :Weigerung der Schladter Einwohner – stellvertretend für die Bauern der Grafschaft -weiterhin Brennholz auf das „Schloss Manderscheid“ zu fahren “ HvCA Dülmen, Abt. 6, Nr. 5
1794 Französische Revolutionstruppen erreichen die Eifel ; Manderscheider Grafen fliehen und werden später rechtsrheinisch entschädigt ; Der Konvent des Klosters Himmerod verlässt in Folge der von Napoleon angeordneten Säkularisation 1802 das Kloster .
1802 Schladt gehört bis 1815 zur französischen Republik , Maire Laufeld, Kanton Dudeldorf, Departement des Forêts ; das bewirtschaftete Land wird Privateigentum der bisherigen Stockguterben ; Realteilung wird Erbrecht
1815 Die Preußen kommen
Nach dem Wiener Kongress gehört Schladt zur Bürgermeisterei Laufeld , dem Kreis Wittlich und ist Teil der preußischen Rheinprovinz im Regierungsbezirk Trier
1826 Erste Schladter Dorfschule auf Initiative und Kosten der Einwohner
Mit der Einführung der Schulpflicht in Preußen wird in einem kleinen einstöckigen mit Stroh gedecktem Schulhaus durch wechselnde Aspirantenlehrer ein regelmäßiger Schulbetrieb in Schladt eröffnet. Wegen der weiten Entfernung zur zugewiesenen Schule in Laufeld hatten sich die Schladter entschlossen auf eigene Kosten eine Schule zu bauen und zu unterhalten
1837 Waldrevision verworfen – Nachkommen der ehemaligen Grafen werden fürstlich entschädigt
Durch Beschluss des Königlichen Appelationsgerichtes in Köln wurde mit den Gemeinden der Bürgermeisterei Laufeld und den Manderscheider Grafenerben aus den Adelshäusern Salm-Salm und von Croy in Dülmen hinsichtlich des Waldbesitzes ein Vergleich geschlossen : Für den Preis von 56 000 Talern kaufen die Gemeinden den Grafenerben den ihnen zugesprochenen Waldbesitz ab.
Um aber die Kaufsumme bezahlen zu können, mussten die Gemeinden große Teile der Wälder abholzen, verkohlen und die so gewonnene Kohle verkaufen. Die dadurch notwendige strenge Bewirtschaftung der Gemeindewälder nahm in der Folgezeit den Gemeinden den Spielraum für dringende Investitionen in Schulen, Wegebau , Wasserversorgung etc.
1845 Neue preussische Gemeindeordnung
Der preußische Staat führt eine neue Gemeindeordnung für die Rheinprovinz ein, die das bisherige französische Kommunalrecht von 1810(linksrheinisch) ersetzt .Darin werden u.a. die Rechte und Pflichten der Gemeindemitglieder, das Wahlrecht der Meistbeerbten zur Wahl des Ortsvorstehers und der Beisitzer zum Gemeinderath sowie die Bildung von Bürgermeistereien u.a. verordnet
Ab 1847 wird ein Gemeinderathsbeschlussbuch geführt .
Dem ersten 9 köpfigen Gemeinderath gehören an: Der Ortsvorsteher Johann Weber (1847 -1850)und die Beisitzer aus den Reihen der Meistbeerbten : Matthias Rascop (Steves alt );Peter Comes (Steves neu ); Adam Reitz (Thenes ) Matthias Pesch (Mielisch ); Matthias Roth ( Baackes ); Nikolaus Reitz (Thelen ) Franz Stroh ( Thulen ) ; Matthias Theisen ( Theisen / Peschens ) (Alle Mitglieder unterschreiben eigenhändig )
Als Ortsvorsteher folgt von 1851 bis 1863 Matthias Raskop , danach von 1864 bis 1874 der erneut gewählte Johann Weber
1850 Jagdvergabe als Gemeindeaufgabe
Mit der neuen preußischen Gemeindeordnung ist es dem Gemeinderat erlaubt die örtliche Jagd an den meistbietenden Pächter zu vergeben.:
Jakob Heck , Kaufmann von Großlittgen (1874) , Förster Manstein , Laufeld (1892) ; Förster Claus , Laufeld (Pachtbetrag 30 Mark jährlich sowie Begleichung des Wildschadens); Franz-Josef Kaulhausen , Düsseldorf (1921 -1953); Edmund /Eddi Reverchon ,Filzen (1953 -1976 ).
1855 Schulhausneubau
1863 Besoldungsregelung, Wandeltisch und Schulgeld
1. alljährlich erhält der Lehrer 10 Thaler aus der Gemeindekasse
2. Die Eltern der Schulkinder haben jährlich ein Schulgeld von 18 Thalern in vierteljährlichen Raten aufzubringen.
3. Freie Wohnung und freie Kost von den Eltern der schulpflichtigen Kindern im Reihgange zu erhalten
Angesichts von Widerständen im Dorf , dass das Schulgeld von den Einnehmern des Amtes eingezogen wird , fasst der Gemeinderath den Beschluss , den Schladter Lehrer direkt von den Eltern zu bezahlen .: „Die Eltern müssen schon den Laufelder Lehrer bezahlen, jetzt auch noch den Schladter. Die Kinder von Schladt haben die Schule von Laufeld schon länger als 40 Jahre nicht mehr besucht, weil dieses bei der großen Entfernung nicht möglich ist. Die Eltern der schulpflichtigen Kinder haben den Filial Lehrer von Schladt seit dieser Zeit stets selbst bezahlt, was dieselben auch künftig noch thun werden."
Der Beschluss wird von der königlichen Regierung aufgehoben :
“ Das Schulgeld der Eltern ist an das Amt abzuführen, von wo es zum Lehrer kommt“.
Bereits 1875 wird auch diese Regelung aufgehoben und die Besoldung des Lehrers wie auch die Schulgeldbeiträge der Eltern auf neue Füße gestellt. Schladt wird aus dem (Zwangs) Schulverband Laufeld ausgelöst mit den Folgen : Feste Besoldung des Lehrers mit 360 Mark jährlich ; Aufhebung des Wandeltisches; Entbindung von der Beitragspflicht vom Schulverband Laufeld ; Elternschulgeld pro Jahr und Kind 8 Mark ; jährlicher Zuschuss der Staatsregierung von 104 Mark
1869 Lohschälen im Gemeindewald
Der ortsnahe Gemeindewald Leschheck wird wie seit Generationen zur Lohausbeutung genutzt. Das geschälte Eichenrindenmaterial wird an den Gerber Nikolaus Beil in Manderscheid verkauft.
Die jährlichen Lohausbeuten waren eine wesentliche Einnahmequelle der Gemeindekasse . Weitere Abnehmer u.a. die Gerber Balthasar Fischer , Wittlich, (1865) , Bastgen Steffes , Wittlich, (1878) ; Peter Hemmler, Manderscheid, (1901)
Nach 1900 kam die Lohwirtschaft zum Erliegen. Bedingt durch die Einfuhr ausländischer Gerbmittel und der Verwendung chemischer Salze fand ein enormer Verfall der Eichenrindenpreise statt.
1871 Bau der neuen Kommunalstraße mit Lieserbrücke nach Großlittgen
Nach jahrelangen Verhandlungen zwischen den Gemeinden Großlittgen und Schladt sowie der königlichen Regierung konnte der Bau der Kommunalstraße nach Großlittgen mit neuer Streckenführung („Schladter Schweiz“ ) und Bau einer Lieserbrücke durch Firma Nicolaus Zirbes aus Olkenbach ausgeführt werden. Dadurch verkürzte sich der Weg nach Großlittgen erheblich , der bisher durch die Leschheck , Herkescht mit Liesersteg und nach einem Aufstieg auf die Großlittger Feldflur führte
1873 Schweinehüterverhältnis
Noch gab es sie – die Schweineherde von Schladt, die der „Seiert“ täglich hinaustrieb
Der letzte lebte um 1900 in einer Kammer im Wirtschaftsgebäude von Theisen.
„Die steilen Abhänge, die Lohhecken und die Wiesen des Bannes dürfen von der Schweineherde nicht als Trift benutzt werden , weder in der Gesamt noch in der Einzelhut. Im Herbst nach der Ernte soll die Schweineherde auf die leeren Felder gehen, was zur Vertilgung der Engerlinge vorteilhaft ist. An geeigneter Stelle soll ein Schweinepfuhl angelegt werden“ (wurde in Bätesseifen angelegt , Wilhelm May ).
Mathias Heck (Thenes ) Ortsvorsteher bis 1884
1876 Bau eines Kommunikationsweges nach Gipperath (heutige Streckenführung Fromborn – Finsterbachtal )
1879 Ein eigener Friedhof ("Kirchhof")
Auf Initiative des früheren Ortsvorstehers Johann Weber (1846 – 1951 und 1864 – 1874) wurde am Ortsausgang nach Oberöfflingen der erste eigene Friedhof angelegt. Vorher wurden die Verstorbenen von Schladt auf dem Pfarrfriedhof von Laufeld beerdigt.
1884 Bahnhof Schladt ? Für die Streckenführung der Bahnlinie Wittlich-Daun werden 2 Varianten projektiert. Bei der Liesertalvariante ist ein Bahnhof Schladt vorgesehen ; den Zuschlag erhielt die Streckenführung Plein – Laufeld –Pantenburg (Manderscheid) -Eckfeld
Peter Raskop (Steves Althaus) Ortsvorsteher bis 1893 ; Das Wahllokal zur Reichstagswahl 1887 für die Gemeinden Gipperath und Schladt wurde im Haus des Wahlvorstehers Peter Raskop eingerichtet. Quelle : Wittlicher Tageblatt
1886 Nach Jahrzehnten wechselnder Aspirantenlehrer (25 Männer meist aus Dörfern des Kreisgebietes gebürtig), erhält Schladt mit Frl. Heinz, die 7 Jahre an der Schule verbleibt , die erste festangestellte Lehrkraft
1887 Die Gemeinde legt innerörtlich im Thulenecken einen Brandweiher an.
1890 Die nachstehenden Katasterunterlagen zeigen den beachtlichen Zuwachs an Wohn-und Wirtschaftsgebäuden und damit auch Einwohner gegenüber dem Ende der Feudalzeit (1800)
Jahrhundertende : Hoffen auf bessere Zeiten
1893 Der gescheiterte Pfarreiwechsel
Ein Gesuch der Einwohner von Schladt an die Bistumsleitung in Trier nach Großlittgen umgepfarrt zu werden wird abgelehnt. Während des Kulturkampfes hatten sich die Schladter vom Laufelder Pfarrer Steinlein abgewandt und wurden zwischen 1887 bis 1899 vom Großlittger Pfarrer Sasges und seinem Nachfolger seelsorgerlich betreut.
Mathias Könen (Thenes ewischt ) Ortsvorsteher bis 1907 ; 1896 wird er angezeigt „ohne entsprechende Erlaubnis Branntwein und Petroleum zu verkaufen“
1905 „Der Kegel Club Schladt „Alle Neune“ beabsichtigt am 22.Oktober (Lukas – Kirmes) des Jahres zu Schladt eine geschlossene Tanzlustbarkeit von Nachmittags 4 Uhr ab abzuhalten. Jedes Mitglied hat 10 Einladekarten erhalten.“ Der Vorsitzende : Paul Plattner . Eine Freiluftkegelbahn befand sich hinter dem Plattnerschen Anwesen (heute : Brunnenstraße 26 Otten / „Pantenburgs“
Telefon, Wasser und die Feuerwehr
1908 Das Telefon hält Einzug Es wird beschlossen (GR ), bei der Kaiserlichen Oberpostdirektion in Trier die Einrichtung einer Telegraphenanstalt mit Fernsprechbetrieb in Schladt zu beantragen. Der Gemeinderat wünscht wie Gipperath die Ausführung der Anlage für 1908.
Jakob Stroh ist Ortsvorsteher bis 1918
1912 Wasserversorgung Schladt wird an das Netz des Kreiswasserwerkes angeschlossen. Bisher erfolgte die Wasserversorgung ausschließlich über die jeweiligen Hofbrunnen (Pütze) und den Tränken (Fromborn /Kaltenborn etc.
1914 Gründung der Pflichtfeuerwehr Schladt
„Vor der Gründung der FFW Schladt bestand hier die 1914 unter dem Gemeindevorsteher Jakob Stroh gegründete Pflichtfeuerwehr. Sie wurde befehligt von Johann Engel und war ungefähr 20 Mann stark. An Löschgeräten waren ihr von der Gemeinde zur Verfügung gestellt : 2 Strahlrohre, 2 Schieberschlüssel, 15 Schläuche, 2 Ersatzteile für Schläuche, 5 Beile, 5 Steigergurte, 5 Leinen und eine aus noch früheren Zeiten herrührende Druckspritze. Da kam der Krieg und es mußte der größte Teil der Mannschaft zu den Waffen greifen, so daß in den letzten Kriegsjahren fast kein Feuerwehrmann mehr zu Hause war. So bestand sie denn gleichsam als Soldat ohne Waffe.“(Feuerwehrbuch)
1914 -1918 Verdun so nah - Es ist Krieg
23 Schladter Männer waren entweder direkt im Fronteinsatz oder in der Heimatverteidigung .
4 Männer und eine Frau starben ; etliche wurden verletzt.
Die andere Wirklichkeit
Lehrer Wilhelmus , zu Besuch in Schladt , berichtet : (18.August 1915)
Nach Ablauf eines Jahres und 17 Tagen kehre ich zum erstenmale in den Ort zurück, in dem ich 5/4 Jahr als Lehrer tätig war. Auf besonderen Wunsch meiner Nachfolgerin Frl. M. Meyer will ich kurz die Erlebnisse dieses Jahres niederlegen
Siegesbewußt und hoffnungsvoll zog ich in den Kampf für die Freiheit meines geliebten Vaterlandes. Nur allzufrüh wurde meiner kriegerischen Laufbahn ein allzu jähes Ende gesetzt. Als 29er zog ich hinaus. Nahm teil an den siegreichen Gefechten bei Gedinne (23. August, Belgien), Donchery (26. u. 27. August, Sedan) und dann das Nachtgefecht bei Somme-Pey, 2. auf 3. September, dessen Opfer ich wurde. Ich erhielt Schüsse durchs linke Knie und rechten Oberschenkel. Bis 11. September: Feldlazarett Somme-Pey. 11. - 30. Kriegslazarett Vonziers, wo mir am 29. Sept. das linke Bein amputiert wurde. Ab 2. Okt. lag ich im Reserve Lazarett II Trier, von wo aus ich am 21. November nach Wittlich überführt wurde. Dort wurde ich am 10. Febr. 1915 als geheilt entlassen, um am 15. April gänzlich aus dem Militärverhältnis auszuscheiden. Am 15. Juni erfolgte meine Versetzung nach Ehrang bei Trier.
[18. August] M. Wilhelmus
Derweil im Dorf
1915 Die Witwe Susanna Simonis (Konerts) eröffnet in ihrem Haus einen Kramladen / Spezereigeschäft. Der Grossist Erman – Bach aus Wittlich beliefert sie u.a. mit Salz, Zucker und Petroleum (1920) ; bereits 1903 war im Rahmen einer Dorfbesichtigung ein Colonialwarenladen von Nicolaus Hayer registriert worden ( später Engel , Schladt Nr. 19)
1916 Buttereinlieferung Um die Ernährung in Kriegszeiten sicher zu stellen waren die Bauern zur Einlieferung ihrer damals noch selbst hergestellten Butter angehalten : Der Ortsvorsteher Stroh quittiert den Empfang und die Einlieferung der Butter . Wöchentlich abzuliefern : 57 2/3 Pfund ; Pfund Butter zu 2,10 Mark. Für August – Dezember erhält Schladt 941,85 Mark für Butterlieferungen
Jeder Besitzer von 2 und mehr Kühen mußte von jeder Kuh wöchentlich mindestens 1 Pfund Butter abliefern. Offensichtlich umgingen viele Viehbesitzer diese Anordnung, da auf dem Schwarzmarkt Preise bis zu 20 Mark pro Pfund erzielt wurden.
Schüsse von Verdun
20. März 1916 „Heute hört man es hier wieder mächtig schießen, so daß manchmal das ganze Haus bebt. Das geht nun schon so fort seit dem 21. Februar, wo man im Westen mit der Beschießung Verduns begann. Nicht selten kommt es vor, daß man des Nachts durch einen besonders lauten Krach aufgeschreckt wird.“
16.12.16 „Seit gestern hört man es im Westen wieder außergewöhnlich stark schießen. Die Erschütterung ist manchmal so stark, daß Fenster und Türen zittern.“
19.12.16 „Das laute Schießen rührte wieder von Verdun her, wo die Franzosen unsere Truppen zurückdrängten u. nach ihren Angaben 8 000 Gefangene machten. Das Schießen hörte sich auch ebenso unheimlich an wie im Februar u. März 1916."
1918 Nach dem Waffenstillstand vom 9.November 1918 wälzten sich ungeheure Truppenmassen im Rückzug dem Rhein zu. Ende November waren für einige Tage zwischen 150 und 250 Mann mit Pferden in Schladt einquartiert.
In den ersten Dezembertagen 1918 rückten amerikanische Soldaten in den Ort ein.
Zwischen Krieg und Inflation
1920 Es werde Licht
Die bereits 1915 vom Gemeinderat beschlossene Versorgung von Schladt mit elektrischem Licht konnte kriegsbedingt erst jetzt umgesetzt werden. Nachdem die Vermessungsvorarbeiten bereits vor Pfingsten erledigt worden waren, begann man Freitag, den 4. Juni 1920 mit dem Bau der elektrischen Leitung, die von Minderlittgen aus fortlaufend über Schladt, Gipperath nach Plein gebaut wird. Mit der Ausführung ist das Unternehmen „Elektrizitätswerk und Straßenbahnen der Stadt Trier“ beauftragt.
Am 27.11. brannte zum erstenmal die elektrische Straßenbeleuchtung .
15. Februar 1920 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schladt
"Nachdem in den benachbarten Dörfern bereits vor dem 1.Weltkrieg Freiwillige Feuerwehren gegründet wurden (Laufeld 1887) war es jetzt auch in Schladt soweit : Auf Anregung der Behörden lag die Gründung der FFW Schladt in den Händen des damaligen Gemeindevorstehers Gierden, welcher sich besondere Verdienste erworben hat, in dem er in Versammlungen auf die Notwendigkeit der Feuerwehr hinwies. Daraufhin wurde es von der Gemeinde als eine dringende Notwendigkeit betrachtet, eine FFW aufleben zu lassen, um bei einem Brande tatkräftig einschreiten zu können. Es schloss sich eine Anzahl junger Männer zusammen, um ihre Kraft in den Dienst der Feuerwehrsache zu stellen.“ (Feuerwehrbuch der FFW Schladt)
Gründungsmitglieder : Peter Stroh (Thulen Pitt) ; Matthias Heck (Thenes Mattes); Nikolaus Metzen (Haier Kloss) ; Johann Gierden („de Gierden“ / Webisch ); Johann Stroh (Thulen Haanes ) ; Georg Heck (Thenes Georg );Florian Stroh (Thulen Flur ); Jakob Metzen (Haier Jäb); Wilhelm Mai (Stäwes Wellem) ; Hubert Mai (Kätscherter Hubert ); Johann Konrath (Konats Johann );Peter Engel (Haier Pitt ); Joseph Neumann ; Matthias Schäfer (Theisen Mättes) ;Johann Höllen (Höllen Hanni );Karl Comes (Stäwes Korl ) ; Johann Klaas (Nieles Hanni );Peter Pesch (Schiewisch Pitter )
Verzeichnis der Wehrführer („Kommandanten“) Peter Stroh 15.2. 1920 – 12.4.1946 Matthias Schäfer 12.4.1946- 30.12.1946 Jakob Stroh 1.1.1947 – 13.4.1966 Alfred Stroh 13.4.1966 – 10.2.1972 Ernst May 10.2.1972 – 14.2.1977 Peter Steffes 14.2. 1977 – 3.10.1981 Walter Bures 3.10.1981 – 27.1.1983 Peter Stroh 27.1.1983 – 9.1.1989 Erwin Schiffels 9.1.1989 – 14.1.2006 Michael Mai 14.1.2006 – 31.3.2013 Torsten Engel seit 1.4.2013
Lieser-Talsperre (projektiert – nicht realisiert) Am 25. August 1920 wurden Vermessungen für die Anlage einer Sperrmauer unterhalb der Lieserbrücke an der Straße Schladt - Großlittgen vorgenommen. Drei Sperrmauern sind im Projekt vorgesehen, eine erste oberhalb der Brücke (nordöstlich Carl), [eine zweite unterhalb der Brücke und] eine Dritte weiter unterhalb der Brücke. Geleitet wurden die Arbeiten von Regierungsbaumeister Junck, Trier. 26.VIII.20
St. Blasius - Kirche in Not
1926 Renovierung der baufällig gewordenen Dorfkirche :
„Im Jahre 1926 zeigten sich immer größer werdende Risse im Gewölbe und an der Talseitemauer , sowie am Giebel entlang, sodaß man, ohne zunächst die nötigen Mittel dazu bereit zu haben, zu einer Sicherung des Gebäudes sich entschloss. …..Dazu wurden u.a. 2 massive Streben an der Giebelwand hochgebaut und diese (um ein gefälliges Bild daraus zu machen )mit einem anlehnenden Dach zu einer Art Vorhalle verbunden, in die hinein alsdann der Patron der Kapelle St.Blasius in eine jetzt anzulegende Nische gestellt wurde“
(Pastor Henn, der zum Jahresende 1926 seinen Pfarrdienst in Laufeld beendete)
1927 Neuer „Pastor“ in Laufeld wird Peter Schäfer, der hier bis 1941 wirkt.
Messe, Wirtshaus, Molkerei - jenseits der Großen Politik
1929 Nach der Versetzung des langjährigen Lehrers Meilert nach Niederbettingen übernimmt Aloys Reden bis 1949 die Lehrerstelle in Schladt , unterbrochen in den Kriegsjahren ; Vertretung : Lilly Nauroth /Kaulhausen
1930 Erste Sonntagsmesse in Schladt auf Initiative des Landwirts Peter Pesch , zunächst durch Karmeliterpatern aus Springiersbach, später durch Patern aus dem Kloster Himmerod
1930 Fast alle Bauernbetriebe schließen sich der Molkereigenossenschaft Großlittgen an. Die Milchablieferung belief sich auf monatlich 400 Liter . Sie wurde mit 18 Pfennig pro Liter vergütet.
1931 Die Witwe Heck erhält die Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtschaft, der ersten im Ort. Zuvor gab es hier einen Flaschenbierverkauf und per Sondergenehmigung an den Kirmestagen im Oktober den Ausschank „geistiger Getränke"
Naziherrschaft und Krieg - zwischen Zustimmung und stiller Ablehnung
1933 Machtübernahme Hitlers ; Einsetzung einer „Gemeindevertretung“ aus Parteimitgliedern : Ortsvorsteher (Dorfschulze ) Johann Gierden
1934 Der leise Protest
Nach dem Tod des Reichspräsidenten von Hindenburg votierten in einer Volksabstimmung nur 46 von 90 (51 %)der abgegebenen Stimmen der Schladter Wähler für die von Hitler angestrebte Vereinigung der Ämter des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten während deutschlandweit eine Zustimmungsquote von 89,9 % veröffentlicht wurde.
Als Begründung für das „schlechte“ Wahlergebnis führte der Dorfschulze Gierden in seiner Stellungnahme gegenüber den übergeordneten Amtsträgern ( Bürgermeister Contzen in Manderscheid und dem Vertreter des Wittlicher Landrats von Greve-Dierfeld ) an : „Es ist Tatsache, daß ein bestimmter Pater des Klosters Springiersbach fast allsonntäglich seine Einstellung zur heutigen Staatsform in versteckter und öffentlicher Form in seinen Predigten einzuflechten verstand, wodurch er diejenigen, die sich zur heutigen Bewegung bekannten, herabsetzte und Andersdenker in ihrer Gesinnung bestärkte.“ Der Name des denunzierten Paters wird mit Berthold angegeben.
1935 Der Jagdpächter Kaulhausen errichtet südöstlich vom Dorf eine Silberfuchsfarm mit durchschnittlich über 200 Füchsen, die in der Regel nach 10 Monaten „gepelzt“ werden.1954 wurde der Betrieb aus Rentabilitätsgründen eingestellt.
Bereits 1926 hatte der in Düsseldorf ansässige Franz-Josef Kaulhausen im Kalverdal ein Jagdhaus errichtet, das er bis in die fünfziger Jahre nutzte und bis heute mehrfach den Besitzer wechselte.
1939 -1945 : Zweiter Weltkrieg mit 13 „Gefallenen“ aus Schladt , darunter 3 Vermisste, die später als tot erklärt wurden
Die Opfer des zweiten Weltkrieges:
Metzen Nikolaus, Comes Matthias, Brandenburg Karl, Comes Peter, Bures Matthias, Pantenburg Theo, Könen Florian, Engel Arnold, Metzen Albert, Wartner Schwester M. Ludana. Die Vermißten: Bures Josef, Pesch Josef, Schmitz Peter.
1940 : Aufnahme des Unterrichts in der neuerbauten Schule an der "Dicken Eiche" auf dem Gelände des bisherigen Schulgartens
„ Leider kann der Unterricht nicht in die neuerbaute Schule verlegt werden, da sie wohl vom Militär oberflächlich fertiggestellt, aber auch vollständig belegt worden ist.
Die Einquartierung wechselte dann fortlaufend. Pioniere, Artilleristen, Infanteristen und Panzertruppen vom 30.9.39 bis 10.5.40. Hierdurch wurden die Schulräume und Lehrerwohnung sehr mitgenommen, so daß sie jetzt einer völligen Instandsetzung bedürfen. Nach einer (provisorischen) Instandsetzung konnte ab 1940 der Unterricht in der „neuen Schule“ abgehalten werden."
Die Eintragungen der Lehrerin Lilly Nauroth/Kaulhausen von 1941 -1945 wurden nach Kriegsende aus der Schulchronik von Unbekannt herausgeschnitten.
1942 tritt Jakob Schneider als Nachfolger von Peter Schäffer sein Amt als Pastor der Pfarrei Laufeld an. Im März 1944 wird er aufgrund einer Denunziation eines Laufelder Pfarrangehörigen vor die Gestapo geladen und nach einer Gefängnishaft in Trier zu einer „Schutzhaft“ im Konzentrationslager Dachau verurteilt. Im Oktober 1945 kehrt Jakob Schneider in seine Pfarrei zurück , wo er bis zu seinem Ruhestand 1978 tätig ist.
1945 In der Nacht vom 9./10. März sprengen deutsche Truppen die Lieserbrücke vor anrückenden amerikanischen Panzern. Amerikanische Infanterie rückt am 10. März in den Ort ein ; später abgelöst durch die französische Besatzung .
Die Kirche wurde im März durch Artilleriebeschuss beschädigt.
Vergessen ? Verdrängen ? - Der Blick nach vorn 1945 -1959
1945 Bereits am 20.Mai erfolgte die Einsetzung des nichtbelasteten Bürgers Johann Schmitz zum Bürgermeister durch die amerikanische Militärregierung . Später wurde er bis 1964 mehrfach wiedergewählt.
1948 Rückkehr der alten Kirchenglocken Jesus und Barbara nach Kriegsbeschlagnahmung. Die ältere Bronzeglocke von 1511 konnte wegen einer Beschädigung zunächst nicht mehr verwendet werden. Erst 1976 konnte sie nach einer Reparatur im Glockenschweisswerk Nördlingen wieder neu eingeweiht werden.
14.November An diesem Tag fanden die ersten freien Wahlen zum Gemeinderat statt Johann Schmitz wurde als Ortsbürgermeister wiedergewählt. Weitere Mitglieder : Höllen, Johann ;May, Wilhelm; Stroh, Peter; Simon, Johann; Schiffels, Jakob; Pantenburg, Peter
1949 Nach der Pensionierung des langjährigen Schullehrers Alois Reden übernimmt Anton Emmes , der auch als Heimat-und Naturforscher seine Spuren hinterlassen hat, die Unterrichtstätigkeit unter erschwerten Bedingungen.
“ Der Unterricht findet im Werkraum statt, weil die Heizungsanlage im Schulsaale noch immer an ihren Kriegswunden leidet. Der Unterrichtsbetrieb ist dadurch sehr gehemmt. Eine straffe Disziplin ist kaum möglich, da die Kinder in dem engen Raum sich ständig behindern.“
Die Kirche erhält 10 neue Fenster im Schiff und 2 Sakristeifenster. Die Symbole der Fenster weisen alle auf das Opfer und die Eucharistie hin : Agnus Dei, Pelikan, 4 Engel mit Leidenswerkzeugen, Kelch, Fisch, Christuszeichen und Anker
1950 6 Flüchtlingsfamilien , überwiegend sogenannte "Volksdeutsche" aus Ungarn und dem Banat sowie Vertriebene aus Pommern werden im Zuge der allgemeinen Auflockerung der Lager der Gemeinde zugewiesen. Sie finden eine Unterkunft im alten Schulhaus, bei Angela und Florian Stroh, im Werkraum der Schule sowie im "Pützhaus" der Familie Höllen. Über das Jahr hinaus bleiben noch eine geraume Zeit die Familien Lafleur (5 Personen), Hanisch (4), Birli (5),Eckes (4) und Weber im Ort wohnen. 3 Familien wanderten anschließend nach Amerika aus.
Sammlung für die Flüchtlinge Auf Vorschlag des Lehrers wurden vor Weihnachten eine Naturaliensammlung für die Flüchtlingsfamilien durchgeführt. Es konnten an die 6 Familien verteilt werden: Weizenmehl 150 Pfund, Obst 100 Pfund, Speck 5 Pfund, Butter 3 Pfund, Eier 32 Stück, Gebäck 2 Körbe
"Am Blasiustag (3.Februar) führte die Dorfjugend von Schladt unter Spielführung des Lehrers das Volksstück „Kain“ auf. Der reiche und ehrlich bekundete Beifall der Zuschauer zeigte, daß der Inhalt des Stückes ansprach und die Landbevölkerung den neuen kulturellen Bestrebungen auf dem Gebiete des Laienspiels sehr zugängig ist."
1954 Einweihung des Denkmals für die 16 Schladter Opfer der beiden Weltkriege
"Das Kunstwerk ist bei aller Schlichtheit sehr wirkungsvoll. Aus einem Podest ragt eine Säule aus Kordeler Sandstein auf, die von einer Granitplatte abgedeckt wird. Die Säule trägt das Bildnis des hl. Sebastian. Darunter mahnt in erhabener Schrift das Bibelwort: „Erfüllung des Gesetzes ist die Liebe“.
Dann folgen die in den Stein gemeißelte Namen: Die Opfer des ersten Weltkrieges: Pesch Matthias Könen Johann Wartner Michael Die Opfer des zweiten Weltkrieges: Die Vermißten: Wartner Schwester M. Ludana Bures Josef Metzen Albert Pesch Josef Engel Arnold Schmitz Peter Könen Florian Metzen Nikolaus Comes Matthias Brandenburg Karl Comes Peter Bures Matthias Pantenburg Theo
Seit Jahren bestand der Plan, den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege ein Ehrenmal zu errichten, um den Söhnen der Gemeinde, die an den verschiedensten Fronten ihr Leben gaben, im Heimatdorf ein bleibendes Gedenken zu sichern. Das Vorhaben musste man aber von Jahr zu Jahr zurückstellen, weil keine Mittel in dem schmalen Gemeindehaushalt übrig blieben. Schließlich wählte man einen anderen Weg, um ans Ziel zu kommen:
Bürgermeister Schmitz appellierte an den gesunden Bürgersinn und rief zu freiwilligen Spenden auf. Diesem Ruf verschloss sich niemand. Zu den Gaben der Bevölkerung kamen weitere Beträge von den beiden Jagdpächtern und dem Enkel einer im Jahre 1821 von Schladt nach Amerika ausgewanderten Familie Pesch, der kürzlich die Heimat seiner Ahnen besuchte. Durch diese gemeinsame Opferbereitschaft wurde dann das Werk finanziert und der Trierer Bildhauer Klaus Föhr mit der Ausführung beauftragt, der dieser Aufgabe voll gerecht geworden ist."
1956 Die bisherige Posthilfsstelle der Familie Simon wird in eine Poststelle II umgewandelt ; u.a. mit der Möglichkeit um 11.45 mit dem gelben Postauto nach Wittlich zu fahren ; Ankunft : 13.30 h
Neubau eines Feuerwehrhauses zur Unterstellung des Spritzenwagens unterhalb der alten Schule
1957 Neuer Lehrer wird Eduard Funk, der mit seiner Familie in die Dienstwohnung der Schule zieht.
1958 Einbau einer Gemeinschaftsgefrieranlage im Erdgeschoss der ehemaligen alten Schule
1959 Laienspiel der Freiwilligen Feuerwehr
Am Blasiustag 59 führte die Feuerwehr das Laienspiel „Die Heimkehr des Totgeglaubten“ auf. Das Stück, das in der napoleonischen Zeit spielte, war inhaltlich sehr wertvoll. Das von Anfang bis zum Schluß spannende Geschehen wurde von den Spielern auch entsprechend ausdrucksstark wiedergegeben.
Zwischen Aufbruch und Strukturwandel - Die 60er
1961 Ausbau der Straße Großlittgen - Schladt
"Nachdem in den letzten Jahren allerorts eine Besserung der Straßenverhältnisse erstrebt wurde, ist nun auch die Nebenstrecke Großlittgen - Schladt, die sich in einem sehr schlechten Zustand befand, in diesem Jahre in Angriff genommen worden. Die Firma Liever aus Neuerburg erhielt den Auftrag, die Straße zu bauen. Sie führte das Projekt in zwei Bauabschnitten durch. Der erste Bauabschnitt umfaßte die Teilstrecke vom Ortsausgang Großlittgen bis zur Schladter Brücke im Liesertal, das bis Ende Mai fertiggestellt wurde.
Eine größere Herausforderung stellte der Abschnitt Schladter Berg bis Ortseingang dar. Obwohl man im Großlittger Berg schon große Erdbewegungen und manche Felssprengungen vornehmen mußte, sollte dies auf der Schladter Seite noch wesentlich schwieriger werden. Vor allem waren es die vielen Sprengungen, die nötig waren, um die engen und scharfen Kurven besser als bisher ausbauen zu können und auch, um die Fahrbahn zu erweitern. Die größten und schwierigsten Sprengarbeiten gab es in der „Schladter Schweiz“, ein Felsen, der vom Liesertal schroff in die Höhe ragt. Hier war an der alten Straße immer ein gefährlicher Engpaß. Dieser sollte nun im neuen Projekt beseitigt werden. Das ist auch so weit gelungen, doch stellt jetzt der durch die Sprengarbeiten schwer erschütterte Fels mit seinen vielen Rissen und Spalten eine drohende Gefahr für den Verkehr dar.
Ein zweites großes Projekt hat sich mit Vollendung des ersten zwangsläufig ergeben - die Errichtung einer neuen Brücke über die Lieser, die die beiden erwähnten Straßenstücke verbindet. Die alte Brücke wurde kurz vor Einzug der Amerikaner in Schladt am 9. März 1945 von deutschen Truppen gesprengt. Seitdem führte eine Behelfsbrücke aus Holz über die Lieser, die aber dem weiteren Verkehr nicht mehr standhält. Die Brücke wird von der Firma Gotthard Lehnen aus Dorf bei Wittlich gebaut. Die im Kostenplan veranschlagte Bausumme beläuft sich auf 4 bis 500 000 DM."
Flurbereinigung - Neue Hoffnung für die Landwirtschaft
Beschluss zur Durchführung der Flurbereinigung Schladt nach erfolgter Bürgerbefragung (1961) ; Beschluss die ca. 12 ha große Leschheck im Rahmen der Flurbereinigung zur Rodung aus der Forstwirtschaft zu entlassen und in landwirtschaftliche Nutzung zu geben (1962).
Erster Martinszug in Schladt am 10.November 1961.
1962 Mit dem Schauspiel „Das Grab in der Steppe“ unter Leitung von Lehrer Funk trat die Laienspielschar Schladt nach über 10 erfolgreichen Jahren zum letztenmal am Blasiustag auf die Bühne im Saal der Gastwirtschaft Heck.
1964 Zum neuen Ortsbürgermeister wird Alois Schmitt gewählt, der dieses Amt bis 1984 innehat.In den Gemeinderat wurden weiter gewählt : Jakob Metzen, Julius May, Ferdinand Engel und Wilhelm Heck. Am 23. Januar 1965 starb im Alter von 73 Jahren Altbürgermeister Johann Schmitz, der 20 Jahre lang Ortsbürgermeister der Gemeinde Schladt war und 25 Jahre das Küsteramt versehen hatte.
1965 Schließung der Volksschule Schladt nach 138 Jahren ; die Kinder gehen ab 1966 in die Grundschule Großlittgen und weiterführende Schulen in Wittlich und Manderscheid; ein Fahrdienst nach Großlittgen wird eingerichtet
1966
Beginn der "Aussiedlungen" im neugegründeten Brühlweiler an der Gemarkungsgrenze zu Oberöfflingen : Familie Pesch und Familie Stroh aus Schladt , Familie Otten und Familie Steffes aus Oberöfflingen.
Die Schladter Scholle ist vielen Bauern zu eng geworden. Viele haben im benachbarten Großlittgen Felder gepachtet, die dort sonst brach liegen.
Seit Anfang September hat man mit dem 1.Bauabschnitt der Straße Oberöfflingen – Schladt begonnen. Die Straße ist heute schon fast bis zum Oberöfflinger Wald fertig. Sie ist 7 m breit. Nach ihrer Fertigstellung wird durch Schladt ein nie gewohnter Verkehr fluten.
Bekanntgabe der neuen Flurstücke als Ergebnis der Flurbereinigung. Fast jeder fühlte sich benachteiligt. Wochenlang war es das Hauptdorfgespräch, sonntags vor der Kirche und abends in der Wirtschaft. Mit der Zeit haben sich die Gemüter abgekühlt.
250-Jahrfeier der (erweiterten ) Kirche zu Schladt (1716)
1967
Vom Pferd zum Traktor Während bei der Viehzählung 1951 noch 26 Pferde im Dorf registriert wurden , war der Bestand 1966 auf ein einziges Exemplar gefallen. Beginnend in 1952 hielt der Traktor unaufhaltsam seinen Einzug ; 1967 hatten auch 4 Betriebe ihren Mähbinder gegen einen Mähdrescher ausgetauscht. Die Produktivität in der Rindvieh- und Schweinehaltung war seit Anfang der 50er Jahre erheblich gestiegen ( Rindvieh von 219 auf 366 , Schweine von 404 auf 625 )
Vom Ende der Milchkannen Seit dem 29.Dezember 1967 liefert die Gemeinde Schladt ihre Milch nach dem Milchwerk Hillesheim, da die Molkerei in Großlittgen geschlossen wurde. Ein Tankwagen, der jeden Morgen um halb 10 Uhr durch den Ort fährt, hat den Milchfahrer abgelöst. Seit dem 13.Februar 1930 lieferte Schladt durch Milchfahrer die Milch nach Großlittgen. In den ersten 20 Jahren hatten die Milchfahrer nur Pferde und mussten so im Winter wie im Sommer die Fahrt machen, während seit den 50ger Jahren der Traktor das Gefährt bewegte.
Am 23.September verstarb Wilhelm Klaas ("Mielesch Wellem" )im Alter von 82 Jahren. Seit 1922 war er als Landarbeiter ( "Knecht") bei der Familie Pesch angestellt ,nachdem Matthias Pesch dem Krieg zum Opfer fiel. Noch bis in die erste Hälfte des Jahrhunderts gab es in mehreren Schladter Bauernhäusern einen Knecht und /oder eine Magd aus den kinderreichen Familien umliegender Dörfer.
Beginn vom Ende der Vollerwerbslandwirtschaft. Trotz der offensichtlichen Fortschritte in der Landwirtschaft sahen immer mehr Betriebe angesichts der vorherrschenden Betriebsgrößen innerhalb des Europäischen Marktes und der schwindenden Neigung der Nachkommen den Betrieb zu übernehmen keine Perspektive in der Landwirtschaft. Es begann sukzessive eine Abwanderung in die wachsenden Gewerbe -und Industriebetrieben der Region : Firma Dunlop , Standard, Meeth oder im Straßenbau. Die Landwirtschaft betreiben sie weiterhin im Nebenerwerb („Mondscheinbauern“).Staatliche Förderprogramme wie Landabgaberente und später die Milchquote mit Weiterverkauf verstärken diesen Prozess. Im Zeitraum 1960 - 1970 hatte sich die Zahl von ursprünglich 21 landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben auf ganze 6 reduziert (einschließlich der beiden Aussiedlerhöfen).
Vom Dorf zum Wohnort - Die neue Mobilität und ihre Folgen
Anfang der 70er Jahre verfügt nahezu jeder Haushalt über ein eigenes Auto und einen Telefonanschluss. Arbeitsplätze , Ausbildung , Schule und Kindergarten sind überwiegend außerhalb von Schladt verortet. Freizeit und Konsum verlagern sich allmählich in die Kreisstadt und größere Nachbargemeinden. Noch bleiben die Feste vor Ort - Schutzhütten erleben steigende Beliebtheit.
1978
In den Räumen der ehemaligen Volksschule eröffnet die katholische Gemeinde Christkönig Rheinhausen ein Freizeit-und Bildungszentrum . Die Schladter können außerhalb der Belegungszeiten das Haus für Gemeindeveranstaltungen und Familienfeiern nutzen.
Nachdem Pfarrer Jakob Schneider in den Ruhestand geht schließt sich die Pfarrei Laufeld zu einer Pfarrgemeinschaft mit Niederöfflingen und Greimerath (später auch Niederscheidweiler) zusammen . Die Leitung hat der seit 1973 als Greimerather Pfarrer tätige Gotthard Freitag.
1980 Abriss der alten Schladter Schule ; Einstellung der Gemeinschaftsgefrieranlage
1983 Errichtung der Schladter Schutzhütte in der Gemarkung Bichelstock
Restaurierung des Friedhofskreuzes sowie der Bildstöcke und Heiligenhäuschen mit Unterstützung durch den Landkreis und die Kreissparkasse.
1984 Otto Pesch wird zum neuen Ortsbürgermeister gewählt. Altbürgermeister Alois Schmitt beendet nach 20 Jahren seine ehrenamtliche Tätigkeit.
1990 Der Gemeinderat beschließt erstmalig 10 Straßennamen ; vorher Schladt Nr. 3,4,… Liesertalstraße, Brunnenstraße, Gartenstraße, Im Thulenecken, Webergasse, Bichelstock, Mühlenweg, In der Neuwies, Hinter der Gasse, Auf Hüscheid
Geschäftsaufgabe : Laden (1993) und Gastwirtschaft (1996) schließen
1997
Nach dem plötzlichen Tod des Ortsbürgermeisters Otto Pesch wird Edwin Heck in dieses Amt nachgewählt, das er bis 2009 wahrnimmt.
Inbetriebnahme der ersten Kläranlage für die Abwässer des Dorfes im Distrikt Michel
Die ehemalige Volksschule Schladt steht nach Rücknahme der kath. Kirchengemeinde Christkönig aus Rheinhausen der Gemeinde und den Schladtern als Bürgerhaus zur Verfügung
1999 Die Gemeinde Schladt kauft erstmals Grundstücke für die Ausweisung eines Baugebietes „Auf Hüscheid“. Erstbezug : 2003
2001 Fertigstellung und Einweihung der neuen Feuerwehrräume im Untergeschoss des Gemeindezentrums . Viele Stunden freiwilliger Arbeit sind unter Leitung des Wehrführers Erwin Schiffels in die neue Unterkunft geflossen, die erstmalig der Freiwilligen Feuerwehr Schladt Platz für Ausrüstung und Aufenthalt bieten.
2009 Rainer Ernst wird neuer Ortsbürgermeister ; Mitglieder einer Protestbewegung gegen die Anliegerbeiträge im Zuge der Straßen-und Abwassererneuerung in der Ortslage wurden neu in den Gemeinderat gewählt.
Dorferneuerungen 2010 -2012
2011 Die Pfarrei Laufeld schließt sich mit 7 weiteren Pfarreien zur Pfarreiengemeinschaft Manderscheid zusammen. Der Pfarrer des Pfarrgemeindeverbandes Manderscheid Pater Johannes wird zum Abt von Himmerod gewählt und beendet seinen langjährigen Dienst für die Pfarrei Laufeld / Pfarreiengemeinschaft Manderscheid
2013 Der einzige mittelständige Betrieb des Ortes , die Tischlerei Frank Otten, verlagert ihre Produktionsstätte nach Wittlich-Wengerrohr.
Schladt zählt 115 Einwohner mit erstem Wohnsitz
Altbürgermeister Alois Schmitt stirbt mit fast 92 Jahren .
2014 Bei der diesjährigen Kommunalwahl wird Rainer Ernst als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister mit 56 Ja und 20 Nein-Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 80 % wiedergewählt.
2015 „Surfparadies Schladt“ – Schladt erhält durch den Netzbetreiber RWE Zugang zum schnellen Internet
Solardorf Schladt : Im Laufe der letzten 6 Jahre haben zahlreiche Hauseigentümer vor allem die mit ehemaligen landwirtschaftlichen Ökonomiegebäuden auf ihre Dächer Photovoltaikanlagen installieren lassen und beteiligen sich am Umstieg des Landes auf regenerative Energien , einschließlich der Gemeinde selbst (Bürgerhaus )
300 Jahrfeier der 1716 erweiterten Capella Sancti Blasii – Wiedersehensfest mit ehemaligen „Schlädern“ (2016 )
2017 Abtei Himmerod wird aufgelöst
Fast 100 Jahre nach der Wiederbesiedlung des Zisterzienserklosters Himmerod kommt im Oktober 2017 das endgültige Aus. Wirtschaftliche Nöte, die große Klosteranlage zu unterhalten und der auf zuletzt vier Patern geschrumpfte Konvent veranlassten den Abt Johannes , dem übergeordneten Ordenskollegium die Auflösung zu empfehlen. Bereits Ende Oktober werden die ersten Schritte vollzogen und es verlassen bis auf Pater Stephan die restlichen Pater und Brüder das Kloster. Die gesamte Anlage fällt an das Bistum Trier, das sich um die Erhaltung Himmerods als spirituelles Zentrum kümmern wird.
Für Schladt , das seit Ende der 40ger Jahre einen eigenen Sonntagsgottesdienst durch Himmeroder Patern feiern konnte, könnte dies einen tiefen Einschnitt bedeuten. Der zuletzt 14tägige Sonntagsgottesdienst könnte bald der Vergangenheit angehören und damit ein jahrhundertelanger Mittelpunkt des Dorfes ins Abseits geraten. Die ohnehin nachlassende religiöse Bindung der Schladter könnte sich dadurch beschleunigen – aber vielleicht werden auch neue Kräfte geweckt und die Dorfgemeinschaft neu belebt.
2018
Auf der Schladter Mühle starb der 1930 geborene Günther Schiefer, der noch in den ersten Nachkriegsjahren das Müllerhandwerk erlernt hatte, aber im Zuge des großen Mühlensterbens Mitte der fünfziger Jahre den Betrieb einstellte .Das Mühlrad wurde zur nachhaltigen Energiegewinnung von ihm 2005 neu aufgebaut. Die jetzt leerstehende Mühle steht zum Verkauf an.
In Wittlich-Wengerrohr stirbt im Alter von 92 Jahren der von 1957 -1963 in Schladt als Lehrer tätige Eduard Funk .
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Capella 2018“ konzertierten Streicher der Kreismusikschule zusammen mit dem Chor „Männergesang Hupperath- Minderlittgen“ in der Schladter Kirche.
2019
Bei den diesjährigen Kommunalwahlen wurde Rainer Ernst als Ortsbürgermeister wiedergewählt. Im neuen Gemeinderat vertreten sind : Joachim Oster, Torsten Engel, Christian Hayer, Bernd Kirchbach, Tim Theobald, Sascha Oster.
Auf dem Aussichtspunkt „Schladter Schweiz“ wurde im August ein imposantes Gipfelkreuz von Pfarrer Paul Eich eingesegnet. Männer der Freiwilligen Feuerwehr Schladt und weitere Helfer aus dem Dorf hatten in zahlreichen Arbeitseinsätzen den Standort hergerichtet und das vom Zimmermann Oliver May gefertigte Kreuz im Felsgrund verankert.
2024
Bei den Kommunalwahlen am 9.Juni wurde der bisherige Ortsbürgermeister Rainer Ernst wiedergewählt. Dem neuen Gemeinderat gehören an : Christian Hayer, Tim Theobald, Bernd Kirchbach, Lukas Stroh, Daniel May, Anja May
Autor Gerd Schmitt
Kontakt ko-schmi@kabelmail.de