Das Kupfer- und „Silberbergwerk“ Musweiler
Noch heute erinnert die Flurbezeichnung „Silberberg“ daran, dass in Musweiler ein Bergwerk existierte. Es lag am südöstlichen Rande der Gemarkung in Richtung Hupperath.
Der Begriff „Silberberg“ ist allerdings irreführend, denn dort wurde in der Hauptsache Kupfer und nur wenig Silber gefunden.
Eine erste Nachricht über das Bergweg finden wir in einer Urkunde des Trierer Kurfürsten Johann von Isenburg, der am 31. Januar 1550 dem „Claß Kreysen und Casparen, dem Wirt zu Pruem“ die Erlaubnis erteilt, den Berg bei Musweiler zu bebauen. (Landeshauptarchiv Koblenz, Abt. 1C, Nr. 32, Stück 200).
Am 16. Oktober 1563 übertrug Kurfürst Johann Vi. von der Leyen zwei Bergknappen die Untersuchung und Bearbeitung des Bergwerkes in Musweiler zum Besten des Erzstifts. (LHA Koblenz, Abt. 1C, Nr. 34, Stück 344).
Und drei Monate später, am 24. Januar 1564, befahl der Kurfürst der Abtei Himmerod, 3 Wagen Holz zum Bergwerk in Musweiler zu schaffen. (LHA Koblenz, Abt. 1C, Nr. 34, Stück 345).
Das Bergwerk war mit Unterbrechungen etwa 200 Jahre in Betrieb. In der im Auftrag des letzten Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus angefertigten Beschreibung des „Amtes Wittlich“ heißt es im Jahre 1786, dass bis vor etwa 30 Jahren „eine Zeitlang auf Kupfererz alda geschafft worden sei, man die Adern zwar noch sehen könne, die Arbeit aber inzwischen eingestellt worden sei. (Kentenich/Lager: Das alte kurtrierische Amt Wittlich, in Trierische Chronik, X, Trier 1914).
„Die Schmelz“
Die Verarbeitung der Kupfererze aus Musweiler erfolgte auf der Schmelz, unweit der Meesen-Mühle auf Heeger Seite. Der Transport der Kupfererze vom Bergwerk zur Schmelze war schwierig. Die Fuhrleute mussten, weil manche Felsen bis an den Fluss reichten, die Salm mehrmals durchfahren.
Noch heute sind Schlacken der alten „Kupfer-Schmelz“ zu sehen. Im Jahre 1785 baute Herr Pidoll, Besitzer der Eichelhütte an der Stelle, wo früher die Schmelze stand, ein Haus für seine Jäger, das im Jahre 1824 abgerissen wurde.
In der Schlussphase der „Kupfer-Schmelz“ und Bergwerk war folgende Familien dort ansässig:
Beim Bergwerk:
Johann Heinrich Orthmann aus Sachsen-Eisenach und seine Frau Anna Maria de Eysen. Sie hatten 3 Kinder, die zwischen 1744 und 1748 geboren wurden. Georg Adam Wagener aus Landscheid mit Frau Christine und einem Kind.
Bei der Kupfer-Schmelz:
Christian Gläsener aus Sachsen mit seiner Frau Elisabeth und fünf Kindern. Seine Tochter, Maria Eva Gläsener, heiratete den Peter Fischer, Pidoll’scher Waldhüter, Die Familie Fischer war bis 1824 auf der Kupfer-Schmelze ansässig. Die Söhne Georg Mathias und Christian Fischer waren ebenfalls Waldhüter. Georg Mathias wurde später königlicher Förster über die ganze Gegend. Peter Fischers Tochter, Maria Margaretha, heiratete am 27. Februar 1810 den Karl Kaspar von Pidoll aus Eichelhütte, Förster in Failz bei Wittlich. (Familienbuch der Pfarrei Großlitten, Band 1, S. 71 und 435).