Huldigung des neuen Erzbischofs und Kurfürsten im Jahre 1511
Am 25. Juli 1511, nur einen Monat nach seiner Wahl, traf Erzbischof und Kurfürst Richard von Greifenklau auf der Burg in Manderscheid ein, um zwei Tage später die Huldigung seiner Untertanen entgegenzunehmen. Es spricht für die damalige Bedeutung der Stadt, dass Manderscheid ganz oben auf der Besucherliste des neuen Herrschers stand. Im Huldigungsbuch des Peter Meyer von Regensburg ist der bedeutsame Tag folgendermaßen beschrieben:
1511 am 25. Juli „Uff sandt Jacobs tag umb die 5 uren am abend ist unnser g(nedigster) h(er), der erweelt, gehen Manderscheit kommen.
Und uff der heiligen frauwen sand Annen tag (26.7.) umb sieben uren im schlosse bij der capellenn syn die von Manderscheid im flecken und dem ampte erschienen (der an die 300 und 54 waren). An die hait unnser gnedigster herre gesynnen laissen durch den hoiffmeister synen g(naden) als eynem erweltten zu ertzbischoven zu Trier und yrem rechten hern zu hulden mitt beheltnis eynem yeden syns rechten. Herwidderumb wolle syne g(nade) inen thun, was sich gebuert, sye by altem herkommen bliben zu laissen, sie bij rechte zu schirmen und zu hanthabenn und inen eyne gnediger herre syn.
Daruff die uss dem stettgin Manderscheit vor und die uss dem ampt darnach unserem g(nedigsten) hern, dem erwelten, mitt dargebonge der hennde globt und darnach mitt uffgerecktenn fingern zu Gott und den heiligen geschworen, wie dan alle anderen hieoben genant getan haben“.
Als Belohnung gab es anschließend vom Kurfürsten für Jeden 4 fl(orini) auri „Trinkgeld“.
Richard von Greiffenklau zu Vollrads wurde am 15. Mai 1511 zum Erzbischof von Trier bestimmt. Am 26. April 1512 hatte der Kapitular Jakob von Eltz die Bestätigungsbulle von Papst Julius II. und das Pallium überbracht. Die Amtseinführung erfolgte am 30. Mai 1512 durch den Erzbischof von Mainz, in Anwesenheit der Bischöfe von Straßburg und Worms. Verbunden mit dem Trierer Bischofsamt war die Kurwürde.
Im gleichen Jahr wurde der im Trierer Dom aufbewahrte Heilige Rock Christi auf Wunsch Kaiser Maximilians erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Die 23tägige Ausstellung führte zu einer der spektakulärsten Massenwallfahrten, die innerhalb weniger Wochen 100.000 Menschen nach Trier pilgern ließ. Ebenfalls im Jahre 1512 ließ Richard von Greifenklau den Südwestturm des Domes aufstocken, weil der Turm der nahen Pfarrkirche St. Gangolf die Domtürme überragte.
Am 13. März 1531 starb Richard auf Schloss Ottenstein in Wittlich. Er fand seine letzte Ruhestätte vor einem prunkvollen Epitaph im Trierer Dom. Das Grabdenkmal, das er bereits 1525 hat errichten lassen, gilt als ein Meisterwerk der Frührenaissance.
Im Huldigungsbuch des Peter Meyer von Regensburg ist auch folgender Eintrag zu finden.
1354 Dienstags am 22. Juli machte der Trierer Erzbischof und Kurfürst, Boemund II. (1354-62) auf seiner Huldigungsreise mit einem gewaltigen Gefolge, es sollen 199 Pferde gewesen sein, Station in Manderscheid. Alle Untertanen aus dem Amt Manderscheid waren aufgefordert an diesem Tage sich dort einzufinden, um dem Erzbischof ihrem Herren zu huldigen.
Boemund II. von Saarbrücken war nach Tode Balduins von Luxemburg einstimmig zu dessen Nachfolger gewählt worden.